Warum ins All?

Das Ferne und Unbekannte zu erreichen galt schon immer als Beweis menschlicher Leistungsfähigkeit. Und das ist nur eines der Motive, die den Menschen ins All ziehen. Da wäre diese Neugier, wie es an einem Ort aussieht, an den man scheinbar nicht hinkommt; den Traum, das Geheimnis des Lebens in fremden Sphären zu ergründen, sofern es dort eines gibt; dort Schätze zu finden wie „das Gold des Mondes“; von oben auf die Erde blicken zu dürfen. Oder sie vielleicht endgültig hinter sich zu lassen und in der fernsten Fremde leben zu können. Das All war schon immer eine unendliche Projektionsfläche für die Menschheit, ein Zielgebiet für Utopien. Wenig treibt den Menschen stärker an, als seine Träume wahr werden zu lassen.

Das Reisefieber ist wieder ausgebrochen. Begehrtestes Ziel: der Rote Planet. Kaum ein Raketenstart, dem die US-Raumfahrtbehörde NASA nicht das Etikett „Reise zum Mars“ verpasst, selbst wenn es nicht mal bis zum Mond geht. In Wettbewerben sollen Bürger Ideen entwickeln, wie Menschen auf dem Mars essen, leben, arbeiten könnten. Wenn ein amerikanischer Astronaut zur Internationalen Raumstation ISS aufbricht, dem Außenposten der Menschheit in gerade mal 400 Kilometer Höhe, macht er das natürlich im Dienst der künftigen Erkundung des Roten Planeten.

Die Sonde „New Horizons“ nähert sich im Juli dem Zwergplaneten Pluto. Sie ist eines von vielen Projekten, mit denen wir die Mysterien des Alls ergründen wollen. Kann der Mensch irgendwo da draußen leben? Finden wir dort Rohstoffe? Oder Kontakt zu außerirdischen Intelligenzen?