PC selbst zusammenbauen: Viele Vorteile, wenig Nachteile

Einen PC selbst zusammenzubauen hat wesentlich mehr Vorteile als Nachteile – und zwar nicht nur, wenn ihr damit zocken wollt. Einerseits ist es deutlich preiswerter, sich die einzelnen Komponenten online zu bestellen und diese in einem Gehäuse zu verschrauben, als einen bereits vormontierten Rechner von der Stange zu erwerben. Außerdem ist es effizienter, weil ihr nur die Komponenten bestellt und verbaut, die ihr auch tatsächlich braucht. Dazu kommt, das ihr keine Bloatware habt, wenn ihr das Betriebssystem selber installiert.

Der letzte Punkt ist auch nicht zu unterschätzen: Der Zusammenbau eines PCs macht durchaus Spaß! Der Moment, wenn ihr den Rechner nach stundenlanger Schrauberei das erste Mal hochfahrt und vom Piepen des BIOS begrüßt werdet, ist nicht zu ersetzen. Wenn ihr euch also auch nur ein bisschen für derlei Bastelarbeit begeistern könnt, solltet ihr keine Sekunde länger zögern.

Einziger Nachteil eines PCs Marke Eigenbau ist im Prinzip nur, dass der Zusammenbau einiges an Zeit verschlingt. Für die Auswahl der Komponenten wälzt ihr Testberichte, checkt Performance-Tabellen und vergleicht die Preise im Netz. Dazu kommt dann noch der eigentliche Einbau. Mit ein wenig Erfahrung geht das Zusammenbauen schnell vonstatten, für einen Anfänger ist es aber nicht ganz einfach – vor allem, wenn irgendetwas nicht funktioniert und man sich auf die Fehlersuche machen muss.

Genau deswegen haben wir diesen Guide zusammengestellt! Mit der folgenden Anleitung baut ihr euch im Handumdrehen euren eigenen Rechner und müsst euch keine Sorge machen, dass irgendetwas kaputt geht oder die teuren Komponenten für die Katz sind.

Tipp für absolute Anfänger:

Wenn ihr wirklich gar keine Erfahrung im Zusammenbau eines PCs habt (oder nicht einmal wisst, was die einzelnen Komponenten machen), ist es vielleicht keine schlechte Idee, einen Freund oder Bekannten um Hilfe zu bitten. Plant einige Stunden ein, lasst euch genau erklären, wozu Mainboard, Grafikkarte und CPU da sind und versucht dann, die Bauteile unter Anleitung zu verbauen. PC zusammenbauen lernt man am besten, indem man es selbst macht – dabei ist es aber extrem hilfreich, wenn einem jemand mit mehr Erfahrung über die Schulter schaut.

PC zusammenstellen: Diese Komponenten benötigt ihr

Grundausstattung

Bevor ihr loslegen könnt, benötigt ihr zunächst die verschiedenen PC-Komponenten, also die Einzelteile, aus denen der Computer besteht. Zwingend erforderlich sind:

Eine Grafikkarte ist optional aber ratsam: Viele Mainboards oder CPUs verfügen über einen Onboard-Grafikchip – wenn ihr vorhabt, mit dem selbst zusammengebauten PC zu spielen oder Videos zu bearbeiten, kommt ihr um eine separate Grafikkarte aber nicht herum.

Gehäuse: Das Gehäuse beherbergt all eure Komponenten. Vom Mini-ITX-Barebone über Mini-, Midi- und Big-Tower sind unterschiedliche Größen verfügbar. Achtet vor allem darauf, dass ihr ausreichend Platz für den Lüfter und Laufwerke habt. Wenn ihr eine Grafikkarte verbaut, muss diese ebenfalls ins Gehäuse passen. Dazu kommen die Kabel, die ihr im Idealfall hinter der Rückwand versteckt.

Mainboard: Das Motherboard ist die Hauptplatine, mit der alle Komponenten verbunden werden. Wichtig: Der Sockel/Socket entscheidet darüber, welche CPU ihr dort verbauen könnt. Die größten Unterschiede gibt es ansonsten in der Ausstattung des Boards.

Netzteil: Achtet beim Kauf auf Modularität (nicht benötigte Kabel lassen sich abnehmen), Wirkungsgrad (mindestes 80-Plus-Siegel) und Leistung (Watt). Wir empfehlen vor allem beim Netzteil nicht zu sparen und immer zum Markenprodukt greifen.

Prozessor (CPU): Das Herzstück des PCs. Bei den meisten stellt sich hier die Frage: Intel oder AMD? Wir empfehlen eine AMD CPU (weil sie vom Preisleistungsverhältniss eifnach viel besser sind) – wichtig ist aber vor allem, dass die Kontaktstellen zum Sockel des Mainboards passen. Außerdem solltet ihr vorher wissen, ob ihr übertakten wollt, um ggf. eine CPU mit freiem Multiplikator zu wählen.

Grafikkarte (GPU): Tatsächlich haben einige CPUs bereits eine Grafikeinheit integriert, die für normale Office-Arbeit ausreicht. Gamer sollten zu einer dedizierten Grafikkarte greifen. Hier muss die Grundsatzentscheidung zwischen Nvidia oder AMD getroffen werden. Von jedem Modell gibt es verschiedene Versionen von Drittherstellern, die sich in Kühllösung und oft auch Taktraten unterscheiden.

Arbeitsspeicher (RAM): Beachtet, welche RAM-Riegel auf euer Mainboards passen – die aktuellste Generation ist DDR4. Heute sollten mindestens 8 GB verbaut werden. Kauft euch immer ein Kit (bestehend aus zwei Riegeln), damit ihr Dual Channel und somit eine schnellere Datenübertragung nutzen könnt.

Festplatten: Unser System- und Datenspeicher. Betriebssystem und Programme sollten wegen des enormen Geschwindigkeitsvorteils auf eine Solid State Drive (SSD). Wer große Mengen an Bildern, Foto- und Videodateien besitzt, sollte sich hierfür noch eine große mechanische Platte holen.

Optionale Komponenten

Neben den Basis-Komponenten, die bei jedem PC zwingend erforderlich sind, gibt es weitere Elemente, die ihr je nach Bedarf/Geldbeutel ebenfalls in Betracht ziehen solltet:

Prozessorlüfter

Pheripherie