Das Design-Ihr Oberleder
Das Oberleder ist das Leder auf der Sichtseite des Schuhs. Es macht den größten Teil des für Schuhe verarbeiteten Leders aus.
Der Variantenreichtum der verarbeiteten Lederarten ist unbegrenzt, und viele Tierarten werden verarbeitet.Man unterscheidet
im allgemeinen pigmentierte Glattleder (oberflächengefärbt), offenporige Glattleder (Anilinleder), Fettleder und Rauleder
(Wildleder, Nubuk, Velours). Bei Sohlen werden pflanzlich gegerbte Rinderleder verarbeitet.
Ein Schuh besteht aus zwei Hauptteilen: Der obere Teil wird Schaft, der untere wird Boden genannt. Der Schaft setzt sich häufig
aus mehreren miteinander verklebten oder vernähten Schichten und Einzelteilen zusammen.
Die Materialwahl
Prinzipiell werden für die doch recht aufwendige Herstellung eines Maßschuhs nur hochwertigste Materialien verwendet.
Bei Herren wird hauptsächlich Boxkalb, Rindsbox und geprägte
Leder wie Scotchgrain für festere Schuhe, Winterschuhe oder auch Golfschuhe genommen. Der beliebte „Norweger“ wird zum Beispiel aus Scotchgrain angefertigt. Dieses Leder hat eine warme Prägung
bekommen (die Prägung wird mit heißen Platten auf das Leder aufgetragen) und dadurch eine festere und robustere Oberfläche
(ähnlich einer Versiegelung) erhalten. Außerdem werden hierfür Rindsleder genommen, die etwas robuster sind als Kalb. Auch exotisches
Leder wie Rochen, Strauß und Kroko kommen zum Einsatz.
Für die Anfertigung der Damenschuhe ist der Fantasie weder vom Design noch von der Materialwahl her eine Grenze gesetzt.
Klassiker sind vor allem sehr weiche geschmeidige Leder wie das Nappaleder, das nach der Gerbung in einer Trommel weich gestoßen wird.
Sehr beliebt ist auch Rauleder, von dem zwei Arten unterschieden werden: dies sind Nubuk und Velour. Nubuk wird auf der Narbenseite geschliffen
(das ist jene Seite, die sonst außen ist). Es ist ganz kurzfasrig und daher das feinere, das samtigere Material. Velour hingegen wird auf
der Fleischseite geschliffen und ist langfasriger.